Giros für die Gören

■ Über den Magen zum Herz für ausländische Kinder

Es gibt gerade unter Kindern schulische und Spiel-Zusammenhänge, in denen der „multikulturelle“ Umgang selbstverständlich ist und das komplizierte Wort dafür unbekannt. Aber auch unter Kindern sind eigentlich die weitgehend deutschen und die überwiegend türkischen Cliquen die Regel.

Mit einer nicht alltäglichen Aktion wollen deshalb die Köchinnen und Köche in Bremer Kindertagesstätten bei ihren Schützlingen Vorurteile gegen ausländische Kinder abbauen oder gar nicht erst entstehen lassen. Vom 9. bis zum 13. November kommen morgens und mittags nur türkische Gerichte auf den Tisch. „Ausländisch essen“ solle zwischen deutschen und türkischen Kindern „kulturelle Neugier“ wecken, teilte eine Sprecherin des Senatsressorts für Gesundheit, Jugend und Soziales mit.

Dabei soll es nicht nur gut schmecken. Die türkische Woche soll Anlaß geben, sich mit der Kultur der türischen Kinder zu beschäftigen. Hinweise auf Spiele, Lieder, Märchen, Geschichten und Bilderbücher hatte die Ausländerbauftragte erst zum „Weltkindertag“ zusammengestellt.

Dieser Versuch ist einmalig in der Bundesrepublik — wenn er klappt, sollen die „ausländischen Wochen“ wiederholt werden. Getragen wird die Aktion von den Köchen, der Ausländerbeauftragten des Landes Bremen, dem Bremer Institut für Präventivforschung und Sozialmedizin und vom Gesundheitsressort, das das Geld zur Verfügung stellt. dpa