Frauen ohne Grenzen

■ Gegen 300 Jahre Männer-Tradition

Frauen ohne Grenzen

Gegen 300 Jahre Männer-Tradition

Einer fast 300 Jahre alten Tradition, der sich in Hameln nur Männer verpflichtet fühlten, wollen Frauen in der Weserstadt jetzt etwas Eigenes entgegenstellen: Sie gründeten den Verein mit dem vorläufigen Namen „Frauen ohne Grenzen“.

Seit längerem ärgerten sich in Hameln Frauen darüber, daß an der jährlichen „Genzziehung“ Frauen nicht geduldet wurden. Seit beinahe 300 Jahren schritten jährlich in Hameln nur Männer, meist mehrere Hundert, die Genzen um ihre Stadt ab.

Dabei ging es auch darum, die vor allem in früherer Zeit aufgetretenen Grenzstreitigkeiten auszuräumen. Organisiert wurde die reine Männerveranstaltung vom Verein für Grenzziehung und Heimatpflege. Die Frauen wollen mit ihrer eigenen Veranstaltung nun informieren, unterhalten und für gute Laune sorgen. Alkolhol soll bei den Frauen eher eine Nebenrolle spielen.

Finanznöte kennt der junge Verein nicht. Zahlreiche männliche Vertreter aus Politik und Wirschaft haben zur Überraschung der Frauen Unterstützung zugesagt, Spenden sind bereis eingegangen. Ziel der Frauen ist es, daß sich der Verein für Heimatpflege mit der „Grenzziehung“ irgendwann für alle öffnet.

Vorerst wollen allerdings auch die Frauen in ihrem neuen Verein unter sich bleiben. Sie wollen die Wälle, abschreiten und auch älteren Frauen und Müttern mit kleinen Kindern die Teilnahme möglich machen. Gedacht ist an eine Art Familienfest mit Theatereinlagen, Sketchen und Musik. dpa