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FDP: Zwei Gymnasien

■ Das Kommissions-Votum im Bremer Schulstreit

Was wird, zum Beispiel, aus der Gy-Klasse des Sek-I-Schulzentrums Carl-Goerdeler-Straße, wenn das nahegelege Sek-II- Zentrum der Kurt-Schumacher- Allee (KSA) zum traditionellen Gymnasium ausgebaut wird? „Schwer zu sagen“, sagt FDP- Fraktionschef Heinrich Welke, „das muß man abwarten“. Für die FDP ist die drohende Zerstörung der Sekundarstufen-Schulzentren durch die Einrichtung von Gymnasien kein Gesichtspunkt ihrer schulpolitischen Vorstöße: Erstens, so Welke, sei die FDP ohnehin dafür, daß Schulen „frei anwählbar“ sein sollen, die Wanderungs- Ströme wären dann ohnehin nicht prognostizierbar.

Zweitens wäre die Zerstörung von Schulzentren der Sekundarstufe I für die FDP kein Problem, weil die sowieso teure bremische Besonderheiten sind. Überall, wo es nur eine Gy-Klasse am Sek-1- Zentrum gibt, entsteht ein Fachlehrer-Überhang, „einzügige Gy-Zweige erfordern höheren Lehrerbedarf“.

FDP-Bildungspolitikerin Annelene von Schoenfeldt erklärte an diesem Beispiel auch das Phänomen der „Pendelstunden“: Wenn ein Lehrer sechs Stunden seines Deputats an einer anderen Schule gibt, erhält er dafür in der Regel eine Freistunde. Auch wenn die Schulreformkomission in ihrer Mehrheit beschlossen hat, die Wiedererrichtung traditioneller Gymnasien nicht vorzuschlagen, bleibt die FDP also bei ihrer Interpretaton der Koalitionsvereinbarung. Dem Staatsrat Dr. Hoffmann, der das Thema „Gymnasium oder gymnasiale durchgehende Bildungsgänge an einem Schulzentrum“ neu aufgeworfen und in die Kommission eingebracht hatte, warf Welke „Mißachtung des Senatsbeschlusses“ vor. Nach den Empfehlungen der Kommission bleiben für die FDP also drei von den fünf vom Senat benannten Gymnasial-Standorten in der Debatte: Vegesack, Huckelriede und KSA. Die beiden letzten Standorte hatten auch die von der FDP vorgeschagenen Mitglieder der Schulreformkommission vertreten, waren aber damit in der Minderheit geblieben (vgl. Interview taz 3.11.) Die Vertreter der Schulen in Huckelriede und des KSA haben sich, so Welke, auch für die Umwandlung in ein Gymnasium ausgesprochen. Unbestritten ist derzeit nur der von der Kommission übernommene Senatsvorschlag, die Schulen Leibnizplatz und Carl Goerdeler-Str. zu Stadtteil-Gesamtschulen auszubauen. K.W.

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