Werders scherstes Geschäft

■ Bei schlechtem Abschluß droht Bilanzverlust in Millionenhöhe

Werders schwerstes Geschäft

Bei schlechtem Abschluß droht Bilanzverlust in Millionenhöhe

Der angestellte Fußballlehrer Otto Rehhagel und eine 18köpfige Delegation der Werder Bremen Fußball-Gesellschaft mit beschränkter Haftung steht heute in Prag vor einem kniffeligen Geschäftsabschluß. In nur neunzig Minuten Verhandlungszeit kämpfen die Bremer um den Fortgang ihres Auslandsgeschäftes. Das bildet nach den konstant schlechten Einnahmen der Fußballer im heimischen Weser-Stadion die Grundlage für die grün-weiße Geschäftsbilanz.

Ein korrekt gekleideter Frank Neubarth erklärte im Vorfeld zu den Verhandlungen, die heute ab 17.30 Uhr im 1. Fernsehen übertragen werden: „Nichts ist unmöglich. Wir können es schaffen.“ Manager Willi Lemke machte dagegen auch auf Gefahren auch nach einem günstigen Abschluß aufmerksam: „Sollten wir die nächste Runde erreichen, wackelt auf dem Rückflug der Flieger.“

Jedes Tor ein Treffer!

Für den erfolgreichen Fortgang ihrer Geschäfte haben die Bremer noch einmal kräftig investiert. Jeder der grün-weißen Verhandlungsdelegierten hat eine fünfstellige Erfolgsprämie in Aussicht gestellt bekommen. Eine Investition, die sich leicht amotisieren könnte: Bei einem guten Ergebnis in Prag winken für die nächste Verhandlungsrunde Brutto-Einnahmen von ca. vier Millionen Mark: Ferseh-Rechte, Zuschauer-Einnahmen, Werbung im Stadion...

Aber die Konkurrenz schläft nicht. Schon in der ersten Verhandlungsrunde vor 14 Tagen mußten sich die Bremer knapp geschlagen geben. Das 2:3 in der letzten Minute ließ die Bremer Flanken flacher machen, die Kurse fielen. Für eine kleine Erholung sorgte dann erst der 3:1-Sieg in München.

Manager Lemke wies einen drohenden Bilanzverlust zurück. Der Europa-Pokal sei ein Zusatzgeschäft, erklärte der Manager, mit dem der Verein nicht kalkuliert habe.

Und was ist, wenn der Flieger wackelt? mad/dpa