Öko-LiLi in Frankfurt

■ Ditfurth-Liste gegen „Rosagrün“

Frankfurt/Main (taz) – „Wir haben die Giftluft, den Lärm, die Wohnungsnot, den Rassismus und die Herrschaft der Banken und Konzerne wie der Hoechst AG zum Kotzen satt.“ Die Ex-Bundesvorstandsfrau und Ex-Ratsfrau der Grünen, Jutta Ditfurth (41), begründete gestern, warum sie als Spitzenkandidatin einer neuen „Ökologischen Linken Liste“ (Öko-LiLi) in Frankfurt/Main bei den Kommunalwahlen im März vor allem gegen Grüne und Sozis anzutreten gedenkt: die „Rosagrünen“, so Ditfurth, hätten nämlich die Interessen der Menschen an solidarischem Zusammenleben, an intakter Natur und an „Freiheit vor patriarchalischen und anderen Gewaltstrukturen und Rassismus“ den herrschenden Wirtschaftsinteressen unterworfen. Und selbst noch in Cohn-Bendits Amt für Multikultur werde der „subtilere Multikulti-Rassismus“ gepflegt, der Flüchtlinge auf ihre ökonomische Verwertbarkeit und „Nützlichkeit für die gehobene Mittelschicht“ reduziere. Deshalb brauche Frankfurt eine „lebendige, radikalökologische und antirassistische Stadtopposition“.

Auf Platz 2 der Liste kandidiert der 78jährige Sozialist Jakob Moneta. Der Ex-Chefredakteur der Zeitschrift Metall wurde 1990 aus der SPD ausgeschlossen und ist Mitglied der SED-Nachfolgeorganisation PDS . Moneta will gegen die „Schickimicki-Gesellschaft“ antreten, die das Bild der Stadt beherrsche. Und daß auf Platz 12 der dem grünen Umweltdezernenten Tom Koenigs unterstellte Personalratsvorsitzende im Umweltamt, Stephan Just, den Weg zu den „Öko-LiLis“ gefunden hatte, war für Ditfurth eine weiterer Beleg für „rosagrüne Bankrottpolitik“. kpk