Protest gegen Kanal

■ Treptow und Neukölln wehren sich

Berlin. Gegen die geplante Verbreiterung des Teltowkanals zur Großschiffahrtstraße sowie eine neue Autobahntrasse durch Trinkwasserschutzgebiete und Naherholungszonen haben sich rund 80 Bürger aus Treptow und Neukölln ausgesprochen. Bei einem „Öko- Stammtisch“ zur Verkehrsplanung am Teltowkanal wurde ein Protestbrief an den Regierenden Bürgermeister sowie an die Bezirksbürgermeister von Treptow und Neukölln verabschiedet. Jürgen Gasse von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, der sich im Gegensatz zu Kommunalpolitikern und Vertretern des Verkehrssenators der Diskussion stellte, verwies darauf, daß alle Planungen „grundsätzlich Umweltverträglichkeitsprüfungen unterliegen“. Die Anwohner sollen an der Diskussion beteiligt werden. Er räumte ein, daß nach Vorstellung des Bundesverkehrsministeriums wesentliche Teile des Großprojekts 17 zum Ausbau von Havel, Mittelland- und Teltowkanal bis zum Jahr 2001 fertiggestellt werden sollen. Grasse unterstrich, daß der Nutzen des Gesamtprojekts von der Senatsumweltverwaltung „zum Teil angezweifelt“ werde. Auf alle Fälle „sollte eine ökologische Gesamtbetrachtung des Ausbaus“ der Wasserstraßen erfolgen. Hinsichtlich des Ausbaus des Teltowkanals vertrete die Senatsumweltverwaltung die Auffassung, daß es auf diesem Abschnitt des Wasserstraßenprojekts nur eine einschiffige Befahrung durch Schubverbände geben sollte und keine zusätzliche Verbreiterung des Kanals. ADN