Stasi-Orden ja oder nein?

■ Fink bestreitet Ehrung durch das MfS

Mitte. „Ich habe diesen Orden nicht bekommen“, dementierte Heinrich Fink gestern genüber der taz den neuerlichen Vorwurf, einen Stasi-Orden erhalten zu haben. Die Ordensverleihung war bereits Thema des ersten Arbeitsgerichtsprozesses, der mit einem Freispruch für Fink geendet hatte.

Kurz vor Prozeßbeginn der Berufungsverhandlung (wir berichteten) hatte die Gauck-Behörde den Befehl Erich Mielkes gefunden. Der Stasi-Chef hatte angeordnet, unter anderen Heinrich Fink, alias IM „Heiner“, mit der Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee auszuzeichnen. Hat Fink ihn erhalten, bräche seine Verteidigung zusammen: Der Theologe argumentiert, er sei ohne sein Wissen von der Stasi als Inoffizieller Mitarbeiter benutzt worden.

Heinrich Fink bestätigte gegenüber der taz, Träger eines DDR- Ordens zu sein. Am 1. Mai 1989 hat er die Vaterländische Verdienstmedaille in Bronze erhalten, und zwar vom damaligen Ostberliner Bürgermeister. Er sei für sein Israel-Engagement geehrt worden. Fink hatte 1988 an der Humboldt- Uni eine Vorlesungsreihe jüdischer Professoren organisiert und sich für die Herrichtung der jüdischen Friedhöfe eingesetzt. cif