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Rasender Trucker vor Gericht

Hof (AFP) – In Zusammenhang mit einer Massenkarambolage auf der Autobahn Berlin– Nürnberg im Herbst 1990 hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag gegen einen 26jährigen Fernfahrer eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren beantragt. Staatsanwältin Jutta Güttner machte vor dem Landesgericht Hof den Angeklagten, der bei dichtem Nebel in einen Stau gerast war, für die fahrlässige Tötung von acht Menschen verantwortlich. Das Urteil soll heute nachmittag verkündet werden.

Der Verteidiger erklärte, es sei nicht zweifelsfrei zu klären gewesen, ob wirklich alle Todesopfer auf das Konto seines Mandanten gingen. Zum anderen gehe es auch um den „Grad der Vorwerfbarkeit“. Wären etwa drei Bremsschläuche an dem Unglückslaster nicht gerissen, wäre vielleicht nur ein Mensch gestorben; er beantragte eine Bewährungsstrafe.

Andreas B. war am 19. Oktober 1990 mit einem Milchlastzug von Dresden aus nach Ulm unterwegs. In der Münchberger Senke prallte er auf eine stehende Autokolonne, in der sich bereits mehrere Unfälle ereignet hatten. Insgesamt starben bei dem Unfall zehn Menschen. Mehr als 100 wurden teils schwer verletzt. Vor dem Unfall saß der Fahrer 19 Stunden am Steuer. Unmittelbar nach dem Aufprall verschluckte er die Tachoscheibe, so daß das Einhalten der vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht mehr überprüft werden konnte.

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