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Risse unterm Realo-Lack

KOMMENTAR

Risse unterm Realo-Lack

Die Außenwirkung ist eindeutig. Hamburgs GAL erscheint stromlinienförmig auf Machtbeteiligung ausgerichtet. Und die Chancen, 1995 als gesuchter Koalitionspartner auftreten zu können, stehen ja auch nicht allzu schlecht. Fragt sich nur, ob der Schein auch dem Sein entspricht, oder ob der frische Realo-Lack alte Risse nur übertüncht.

Für letztere Version lieferte die GAL-Mitgliederversammlung am Sonntag durchaus Hinweise. Die Wahlniederlage Martin Schmidts war nicht nur das übliche Aufbegehren gegen allzu deutliche Profilierung einzelner Funktionsträger. Es darf durchaus auch als ein erstes Stopp-Zeichen für die direkte Fahrt in Richtung Senatsgehege gewertet werden.

Und auch die auf den ersten Blick eher humoristisch anmutende Diskussion über die Frage, ob ein grünes Parteiprogramm denn die Überschrift „Regierungsprogramm“ tragen dürfe, kann nur als Vorgeplänkel jener Auseinandersetzungen gewertet werden, die der GAL bevorstehen, wenn es eines Tages um die Inhalte und damit auch um die tatsächliche Zielsetzung dieses Programms geht.

Auch wenn die Etiketten Realo/Fundi nicht mehr so recht passen: Die derzeitige Übermacht der Realos ist eher der organisatorischen Schwäche ihrer Gegner geschuldet, als daß sie die Mehrheitsverhältnisse in der Partei unverzerrt widerspiegelt. Uli Exner

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