Gymnasien debattiert

■ CDU holte die Bildungspolitik ins Parlament

Zur bildungspolitischen Generaldebatte blies gestern der CDU-Politiker Klaus Bürger. Mit dem Zwischenbericht der Reformkommission sei in Bremen „das Schulchaos ausgebrochen“, eröffnete er der Bürgerschaft. Chaos herrsche zudem im Bildungshaushalt, ein „schwammiger Kompromiß in den Koalitionsvereinbarungen“ verwische die Orientierungen: Zeit, für einen „Staatskommissar“.

Die FDP bekräftigte in der Debatte ihre Forderung nach zwei Gymnasien. Die Frage des „Ob“ habe in der Bildungsreform-Kommission nicht zur Diskussion gestanden, sondern nur die Frage des „Wo“. „Sämtliche Interpretationsspielräume sind verschwunden, es gibt eine klare Absprache, daß der Senat am 15. Dezember die beiden Standorte nennt“, erklärte die bildungspolitische Sprecherin der Liberalen, Annelene von Schönfeldt.

Der Grüne Wolfram Sailer wollte sich nicht an einem „Grabenkrieg bildungspolitischer Konfessionen“ beteiligen. „Wir sind für Gymnasien“, erklärte Sailer, „aber was Gymnasium heißt, ist völlig offen.“ Und seine SPD-Kollegin Bringfriede Kahrs wertete das Votum der Reformkommission als Weg, „bestimmte Brüche zwischen den Schulstufen künftig zu vermeiden.“

Bildungssenator Scherf fand für den CDU-Sprecher Bürger keine Gnade. „Sie müssen sich entweder auf die Ergebnisse der Kommission einlassen oder sie wegagitieren“, meinte er und hielt Bürger vor, noch im Sommer selbst eine Enquete-Kommission zur Bildungspolitk eingesetzt haben zu wollen. Das Votum der Bildungsreform- Kommission eröffne schulpolitische Perspektiven für die Zukunft. „Ich bin sicher, die Ampel schafft das, und dann soll sich der Bürger ärgern“, freute sich der Senator. mad