Griefahn zur SPD

■ Abgeordnetenmandat angestrebt

Hannover (taz) – Die bisher parteilose niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn, die gern bei der nächsten Niedersachsenwahl in den Landtag einziehen will, ist am Dienstag der SPD beigetreten. Die einstige Greenpeace-Vorstandsfrau begründete den SPD-Eintritt damit, daß sie nicht mehr auschließlich als Umweltexpertin agieren, sondern sich auch in die Industrie-, Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik einmischen wolle. Die 38jährige Umweltministerin hatte sich schon seit einiger Zeit um einen SPD- Wahlkreis bemüht, der sie bei der Landtagswahl 1994 als parteilose Direktkandidatin aufstellen sollte. Sie strebt auch einen sicheren Platz auf der SPD-Landesliste an. Zuletzt war eine Kandidatur Griefahns in Hildesheim im Gespräch. Allerdings bestand auch die örtliche SPD auf einen Beitritt der Ministerin. Unterdessen erneuerten die Grünen den Vorwurf, die Umweltministerin habe die Giftmüllpolitik der Landesregierung öffentlich falsch dargestellt. Der grüne Landesvorstand verwies auf mehrere Briefe an die Umweltministerin, in denen diese vergeblich gebeten wurde klarzustellen, daß die rot-grüne Landesregierung definitiv den Bau einer Drehrohr- Verbrennungsanlage für Giftmüll ablehne. Griefahn hat sich inzwischen klar gegen den Drehrohr- Giftmüllofen ausgesprochen. ü.o.