Lokalkoloratur

■ Peter Schulz

LOKALKOLORATUR

Politiker, gleich welcher Partei, haben eins gemeinsam: Sie können nie aufhören. So auch Peter Schulz. Seine Pension als ehemaliger Erster Bürgermeister Hamburgs (1971 bis 1974), Senator (Justiz und Schule) und Bürgerschaftspräsident (bis 1986) sollte

ihm doch wohl ein üppiges Auskommen im Alter (62) ermöglichen, sollte man meinen. Aber auch er, der zu Amtszeiten ein eher unauffälliger Vertreter der politischen Klasse Hamburgs war, kann offenbar zu keinem Job nein sagen. Also wird er demnächst Konsul in Mecklenburg-Vorpommern. Und zwar für das entlegene Königreich Norwegen. Sein Amtssitz wird Rostock sein. In der Hansestadt an der Ostsee ist Schulz 1930 geboren, nach der Wende eröffnete er dort eine Zweigstelle seiner Hamburger Anwaltskanzlei. Konsuln nehmen die Interessen eines Landes in den Bereichen Handel, Verkehr und Schiffahrt wahr (was immer das auch heißen mag), im Unterschied zu Diplomaten haben sie keine politischen Aufgaben. Ein bißchen Mitmischen im Rostocker Honoratiorenklüngel wird Schulz aber mit seinem neuen Titel wohl dürfen. Und vielleicht gelingt dem SPD-Mann dort, was ihm in Hamburg weitgehend verwehrt war: ein paar kleine Spuren zu hinterlassen. Im Osten soll das noch ohne große Mühe möglich sein. GT