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Razzia bei Asylbewerbern

■ Sieben Stunden durchsucht

Augsburg (taz) – Für Werner Seidel von der örtlichen Caritas war es eine „völlig überzogene Aktion“: 200 Polizisten durchsuchten gestern über sieben Stunden lang ein Asylsammellager in Augsburg. Da dränge sich doch der Verdacht auf, daß es, weit über den offiziellen Anlaß hinaus, um eine Art Einschüchterung gegenüber den Asylbewerbern gegangen sei. Erklärtes Ziel war es, vermutete sechs „Rädelsführer“ festzunehmen, die angeblich rund 600 Asylbewerber so massiv unter Druck gesetzt haben, daß diese seit drei Tagen die Gemeinschaftsverpflegung verweigerten und statt dessen Bargeld forderten. Wenig konkret sind die Angaben der Polizei zu den weiteren 29 Festgenommenen. „Waffen und Drogen“ seien gefunden worden.

Auf Nachfrage hieß es dann, es handele sich „mehr um waffenähnliche Gegenstände und nicht um Schußwaffen“. Beschlagnahmt wurden Eisenstangen, ein Würgeholz und Baseballschläger. Klaus Wittmann

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