Menschen statt „Fremde“

■ Zu „Fremde Sperren zu Seele und Körper“ v.5.11.

Brauchen wir 1992, ein Jahr der Dauerangriffe auf Ausländer eine Tagung, bei der gefachsimpelt wird, weshalb Menschen ohne deutschen Paß signifikant häufiger und z.T. schwerer erkranken und die vorzeitige Erwerbsunfähigkeit der ersten Migrantengeneration deutlich zunimmt?

Müssen wir die Klagen von Sozialpädagoginnen ertragen über fehlende Bedürfnisausrichtungen auf in Zukunft darin verwaltete Migranten, sind diese doch „bestens“ auf die Bedürfnisse der jetzt darin wohnenden alten Menschen ausgerichtet, wie jede KennerIn weiß.

Benötigen wir tatsächlich ein „Ethnomedizinisches Zentrum“ (mediz. Zentrum für völkische Minderheiten?) in Bremen, um unsere, der im Therapiebereich Arbeitenden, Anstrengungen an dieses Zentrum delegieren zu können? Und, ist es 92 eine Utopie, zu wünschen, daß wir endlich anfingen, die „Sperren“, das Gerümpel in unseren eigenen Köpfen wegzuräumen und unser aller Rassismus zu erkennen, komme dieser als tumber Kannitverstan oder eleganter Verfechter für Multikultur verkleidet, daher?

Vielleicht können wir dann eines Tages die Person gegenüber, die unsere Sprache nicht flüssig spricht, nicht zuerst zuerst als „Fremde“ wahrnehmen, sondern als Mensch annehmen und verstehen (lernen).

Wolfgang Smitmans