FEZ in der Wuhlheide ist vorerst gerettet

■ Neue Konzeption erarbeitet

Köpenick. Mit fast 700.000 Besuchern im ersten Halbjahr 1992 ist das Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) in der Wuhlheide zu einem Anziehungspunkt ersten Ranges geworden. Beinahe alle Angebote, darunter rund 140 Arbeitsgemeinschaften, über 60 Kurse, 15 Klubs und die etwa 200 Veranstaltungen registrierten steigende Teilnehmerzahlen. Auch immer mehr Westberliner entdecken die größte Freizeiteinrichtung der Stadt besonders an den Wochenenden für sich: Ihr Anteil an der Gesamtbesucherzahl nähert sich 40 Prozent.

Jugendsenator Thomas Krüger (SPD) sieht sich mit dieser Entwicklung in den Anstrengungen seiner Behörde zum Erhalt des FEZ bestärkt, auch wenn dies angesichts des knappen Etats einem „Kraftakt“ gleichkomme. Im Haushaltsentwurf 1993 seien 15 Millionen Mark für die Einrichtung eingestellt. Nach seiner Aussage ist deren Fortführung damit bis auf die Lösung einiger Detailfragen gesichert.

Hatten sich die Mitarbeiter des 1950 auf Beschluß der DDR-Regierung entstandenen ehemaligen Pionierparks „Ernst Thälmann“ bereits nach der Wende neuen inhaltlichen Ansätzen gestellt, so wurde jetzt eine Konzeption für die weitere Nutzung des 120 Hektar großen Areals erarbeitet. Danach soll der 1979 eröffnete Palast, der über rund 13.000 Quadratmeter Fläche verfügt, als Kinder-, Jugend- und Familienfreizeitzentrum ausgebaut werden. In ihm wird auch die Landesmusikakademie ein Domizil erhalten, deren bereits 1988 vom Senat beschlossene Gründung bisher an einer geeigneten Unterkunft gescheitert war. Geführt werden soll das Haus von einer zu bildenden landeseigenen gemeinnützigen GmbH.

Die außerhalb des Palastes liegenden Sportanlagen, darunter mehrere Sportplätze und der Badesee sowie die Jugendverkehrsschule liegen künftig in der Regie des Bezirksamtes Köpenick. Für die Wartung und Instandhaltung der beliebten Parkeisenbahn, die das Gelände auf fast sieben Kilometern mit sechs Haltepunkten durchquert, will die Reichsbahn weiterhin aufkommen. Die Finanzierung der pädagogischen Betreuung dieses Projekts bedarf laut Krüger noch einer Lösung. Alle übrigen Gebäude sollen ökologisch-naturkundlicher Jugendarbeit und -bildung vorbehalten bleiben. Die beiden Freilichtbühnen werden von der Senatskulturverwaltung verpachtet. Außerdem will die Olympia GmbH auf dem Gelände ein Bettenhaus errichten, in dem während der Olympischen Spiele im Jahr 2000 das Jugenddorf Quartier beziehen soll. Später steht diese Einrichtung laut Krüger dann für andere Zwecke, zum Beispiel die Bildungsarbeit, zur Verfügung. ADN