Benefiz in der Honigfabrik

■ Mit einem Konzert gingen am Wochenende die Anti-Rassismus-Tage in Harburg und Wilhelmsburg zu Ende

Konzert gingen am Wochenende die Anti-Rassismus-Tage in Harburg und Wilhelmsburg zu Ende

Ein „Solikonzert für Flüchtlinge“ in der Honigfabrik bildete am Sonnabend den Abschluß der Anti-Rassismus-Tage, die verschiedene Initiativen aus Harburg und Wilhelmsburg in ihren Stadtteilen veranstaltet haben. Mit den Erlösen dieses Konzerts soll den Flüchtlingen geholfen werden, die seit einigen Wochen in einem „Containerdorf“ in der Wilhelmsburger Dratelnstraße leben. Gemeinsam mit ihnen soll jetzt über eine optimale Verwendung des Geldes beraten werden.

Die Hoffnung der Organisatoren auf ein zahlreiches Erscheinen der Zuschauer wurde zumindest bei der Abschlußveranstaltung erfüllt. Über hundert zahlende Gäste füllten die Honigfabrik, in der eine gemütliche Kneipenstimmung herrschte. Die Stimmung wurde angeheizt durch Live-Bands wie die Elmshorner Monroes, die sich für den „guten Zweck“ bereiterklärt hatten, ohne Gage aufzutreten. Man sei angenehm überrascht, so ein Sprecher des Harburger Bündnisses gegen Rassismus, an diesem Abend auch viele Leute gesehen zu haben, mit denen man nicht sowieso ständig „zusammenarbeitet“.

Doch leider war die Resonanz nicht bei allen Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswoche so positiv. Eine Informationsveranstaltung des Antirassistischen Telefons, die unter anderem auch die Flüchtlingsunterbringung in Hamburg zum Thema hatte, habe leider wenig Anklang gefunden, so eine Initiatorin. Auch eine Filmvorführung über neofaschistische Strukturen in Deutschland habe nicht die erwünschte Beachtung gefunden.

Andererseits wären öffentliche Veranstaltungen, die in der Harburger Fußgängerzone stattfanden, auf mehr Interesse gestoßen, so zum Beispiel ein Diavortrag mitten in der Einkaufsmeile.

Mit den Einnahmen der Aktionswoche, im wesentlichen Eintrittsgelder und Spenden, sollen weiterreichende Aktionen finanziert werden, die eine Verbesserung der Lebensverhältnisse für die Bewohner des Containerdorfes zum Ziel haben. Geplant ist zum Beispiel ein „Stadtteilführer für Flüchtlinge“, der ihnen Lokale, Kneipen, Schulen und ähnliches empfiehlt, ihnen so die Orientierung in der fremden Stadt erleichtert und Möglichkeiten zum Austausch gibt. Darüber hinaus berät das Harburger Bündnis seit geraumer Zeit bei den notwendigen Behördengängen. Nina Schöneweiß