Wulff will nicht mit „Asyl“ gewinnen

■ CDU-Spitzenkandidat: Asylthema „keine Profilierungsmöglichkeit“

Die CDU darf bei der Landtagswahl 1994 in Niedersachsen die Asylpolitik nicht zum zentralen Wahlkampfthema machen. Damit sei eine Wahl nicht zu gewinnen, sagte der designierte Spitzenkandidat der CDU, Christian Wulff. Die Asylprobleme müßten von CDU und SPD gemeinsam gelöst werden. Sonst würden sie „beide Schaden nehmen“. Er sehe bei dem Asylthema „für die CDU keine Profilierungsmöglichkeit“, sagte er. Der 33 Jahre alte Osnabrücker Rechtsanwalt soll am 30. Januar auf einem Landesparteitag zum Herausforderer von Ministerpräsident Gerhard Schröder gewählt werden.

In der Partei gebe es viel Unterstützung für ihn, gleichzeitig aber auch großen Bedarf, „den Kandidaten Wulff näher kennenzulernen“. In der Schulpolitik, von der CDU zu einem der bestimmenden Wahlthemen erkoren, werde über wichtige Punkte wie Zentralabitur, Elternwillen oder ein Jahr längere Schulzeit für Gesamtschüler „noch ausführlich zu reden sein“. Wulff forderte die Abschaffung der Orientierungsstufe. In den 80er Jahren hatte er an einem parteiinternen Kompromiß für die obligatorische Orientierungsstufe mitgewirkt. Die rot-grüne Landesregierung habe aber die innere Differenzierung der Orientierungsstufe abgeschafft. Prioritäten will Wulff bei der Finanzausstattung von Kindergärten, Tagesmüttermodellen, der Unterrichtsversorgung und der Bekämpfung der Kriminalität setzen. dpa