Kurs Kap Hoorn?

■ Japanisches Plutoniumschiff wird weiter von Greenpeace verfolgt

Washington/Tokio (dpa) – Der mit 1,5 Tonnen Plutonium beladene japanische Frachter Akatsuki Maru nimmt auf seinem geheimgehaltenen Heimweg von Europa nach Japan offenbar Kurs auf Kap Hoorn. Die Umweltorganisation Greenpeace, die dem Konvoi mit einem eigenen Schiff folgt, berichtete am Dienstag, der Frachter befinde sich auf halbem Wege zwischen Nordbrasilien und Westafrika. Bei dem jetzigen Kurs sei es unwahrscheinlich, daß das Schiff den Weg um Südafrika wählt. Mehrere südamerikanische Staaten haben dem Transport allerdings die Durchfahrt ihrer Küstengewässer untersagt, weil sie im Falle eines Schiffsunglücks eine Umweltkatastrophe befürchten.

Greenpeace wies unterdessen in Tokio den Vorwurf der japanischen Regierung zurück, mit einem seiner Verfolgerschiffe den Küstenkreuzer Shikishima gerammt zu haben. Das bewaffnete Schiff der japanischen Küstenwache soll die Akatsuki Maru gegen terroristische Überfälle schützen. Es war vor zehn Tagen mit der von Greenpeace gecharterten Solo kollidiert. Nach Darstellung von Greenpeace hatte die Shikishima vor dem Zusammenstoß versucht, den Verfolger abzudrängen.