„In absehbahrer Zeit zurück“

■ Helga Trüpel über ihre Reise zu den Bremer Schätzen in Petersburg

Zusammen mit Bürgermeister Wedemeier und Kunsthallenchef Salzmann war Kultursenatorin Helga Trüpel in Petersburg. In der Eremitage nahm sie an der Eröffnung der sensationellen Beute-Ausstellung teil, die erstmals 50 Jahre lang verschollene Zeichnungen aus dem Besitz der Bremer Kunsthalle präsentierte. Am Rand des Feierlichkeiten gab es Gespräche um die „Rückführung“ der Bilder.

taz: Was hatte die Bremer Delegation im Gepäck?

Trüpel: Zahnbürsten. Weder Millionenschätze noch ungedeckte Schecks. Wenn die Bilder zurück nach Bremen kommen, sollen einige als Schenkung dableiben. Außerdem wird Bremen bei einem Kulturprojekt kooperieren, z.B. der Restauration eines Palastes oder einer Kirche.

Gehörten Wirtschaftsleute zur Delegation?

Herr Mittelschulte von der „Ruhrgas“ war dabei und auch an den Verhandlungen um die Bremer Bilder beteiligt.

Wann kommen die Bilder nach Bremen?

Wir sind weitergekommen. Die Bilder kommen in absehbarer Zeit zurück nach Bremen. Der russische Kulturminister Sidorow steht allerdings innenpolitisch stark unter Druck. Die Nationalisten sagen: Kein Bild geht nach Bremen. In seinem Vorwort zum Ausstellungskatalog schreibt Sidorow dagegen: Die Bilder werden zurückgegeben. Beim Volksdeputiertenkongreß am 1.Dezember entscheidet sich die Zukunft von Jelzin und Sidorow. Und wenn er Ministzer bleibt, kommt Sidorow am 6. und 7. Dezember nach Bremen.

Tagesgespräch in Bremen war Dein dunkles Kostüm — die „Tagesschau“ hat das ungewohnte Bild verbreitet.

Das habe ich vor drei Jahrene bei Benetton im Schlußverkauf gekauft. Für 49 Mark. Ich betone: Es stammt aus der Zeit, bevor ich Senatorin war! Fragen: Bus