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: RTL2 und DSF müssen warten

Der schon einmal verschobene Start des neuen kommerziellen Fernsehkanals RTL2 verzögert sich weiter. Mit dem Datum 28.November wird es wohl nichts werden. Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten hatte am vergangenen Freitag in Berlin erneut zu prüfen, ob RTL2 ein eigenständiger Sender ist oder nur ein neuer Vermarktungsplatz für RTLplus. Und ob im undurchschaubaren Beteiligungsgeflecht (in dem auch die ihrerseits vielfach liierte und bereits an Sat.1 und premiere beteiligte Ufa/Bertelsmann eine Rolle spielt) die Übermacht der luxemburgischen CLT beseitigt worden ist. Zwar sei die Beteiligung der Bank B.I.L., die als „Strohmann“ der Radio-Luxemburg-Mutter CLT galt, umstrukturiert worden, doch bestünden andere Indizien unzulässiger Konzentration weiter, so die Medienwächter. Diese auszuräumen haben die Kölner jetzt bis zum 14. Dezember Zeit, wenn die Herren über die Lizenzen wieder tagen. Dann wird wohl auch über die Zulassung des Tele-5-Nachfolgers Deutsches Sportfernsehen (DSF) entschieden werden können, der im neuen Jahr als Spartenprogramm starten will. Beim DSF ist inzwischen anstelle des von den Mediendirektoren beanstandeten Springer-„U-Bootes“ Neue Medien Beteiligungsgesellschaft (NMBG) der Schweizer Ringier Verlag als Gesellschafter eingetreten. Doch mit dem Medienrecht kollidiert nach wie vor die Bindung an das beherrschende Kirch-Imperium über dessen TV-Vermarktungsgesellschaft MGM, die die DSF-Werbezeiten gemeinsam mit Pro7 und dem Kabelkanal als „Paket“ verkauft. U.K.