Skinheads trampelten 53jährigen zu Tode

■ Er hatte sie „Nazischweine“ genannt

Wuppertal (dpa) – Bei einer Auseinandersetzung in einer Wuppertaler Gaststätte haben zwei Skinheads einen 53jährigen Mann durch Tritte lebensgefährlich verletzt und danach mit Schnaps übergossen und angezündet. Das sterbende Opfer transportierten sie im Wagen des Wirts über die Grenze ins niederländische Venlo, wo die Leiche am nächsten Morgen, den 14. November, gefunden wurde. Die Täter und der Gastwirt sind inzwischen ermittelt und in Haft genommen. Sie legten nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft vom Sonntag ein weitgehendes Geständnis ab.

Der brutalen Tat war ein Saufgelage der drei arbeitslosen Männer vorausgegangen. Dabei kam es zunächst zwischen dem 53 Jahre alten Metzger und Handelsvertreter und den beiden Skins im Alter von 18 und 24 Jahren zu einer Diskussion um ideologische Fragen. Später soll er die jungen Männer als „Scheißnazis“ und „Nazischweine“ beschimpft haben. Außerdem gibt es eine von dem Wirt allerdings abgestrittene Aussage, wonach er den Streit mit den Worten „Das ist ein Jude!“ verschärft habe. Die Skinheads stießen den 53jährigen daraufhin vom Barhocker, trampelten mit schweren Kampfstiefeln auf ihm herum, übergossen ihn mit Schnaps und zündeten ihn an. Eine Obduktion ergab, daß dem Mann fast alle Rippen gebrochen worden waren, die mehrere innere Organe verletzten. Außerdem hatte er Verbrennungen zweiten Grades erlitten.

Mit Hilfe des Wirtes wurde der 53jährige schließlich zum Auto geschleift. Auf die Täter kam die Polizei durch Reifenspuren unmittelbar neben dem Fundort der Leiche. Bei ihr wurde ein Blutalkoholgehalt von 2,89 Promille festgestellt. Die Skinheads sollen Mitglieder der „Nationalen Front“ sein.