Arbeitslosen-Selbsthilfe am Ende?

■ Von Uhl geköpft: Förderung um 90 Prozent zurückgezogen

Die Bremer Arbeitslosenselbsthilfe steht vor dem Bankrott. Nach den jüngsten Plänen des Arbeitsressorts soll die Förderung der Bras im kommenden Jahr um 90 Prozent reduziert werden: Ende. Bei der BRAS sind über 300 Menschen in Beschäftigung. Und es scheint, als sei nicht allein die BRAS betroffen: Aus dem Arbeitsressort kam die Nachricht, daß alle Träger gleich behandelt würden.

Uwe Lange, der Geschäftsführer der BRAS, hatte gestern einen Termin im Hause Uhl. Mit Gerd Tehler, dem ABM-Referenten der Arbeitssenatorin, wollte Lange die Zukunft der BRAS in den Zeiten immer knapper werdender Mittel besprechen. Und der präsentierte Lange nicht nur die berühmte Liste, auf der vom Arbeitsressort alle Träger für Stammkräfte-Stellen aufgeführt sind: Tehler erklärte außerdem, wie es denn um die Anträge zum Anleiterprogramm bestellt sei. Lange: „Katastrophe und Skandal.“ Von drei angemeldeten Stammkräften würde keine bewilligt, von 6 Anmeldungen für das Anleiterprogramm 5, und die nur zum Abwickeln. Für die BRAS bedeutet das 90 Prozent Kürzung der Mittel aus dem Arbeitsressort. Das sei ungerecht, meinte Lange. Darauf Tehler: „Das ist gleichmäßig für alle Träger.“

Wie bei vielen anderen Trägern wird auch bei der BRAS die Geschäftsführung über Stammkraftstellen finanziert. Wenn die nun wegfielen, würden der BRAS sowohl der Geschäftsführer, als auch die Verwaltungsleiterin und die Lohnbuchhalterin fehlen. Für die BRAS entstünde so eine kuriose Lage: Einerseits sind alle 16 Beschäftigungsmaßnahmen vom Arbeitsamt bewilligt, andererseits wird die nötige Verwaltung dazu weggeköpft. Neben den Stammkräften fehlen dann auch noch die Anleiter.

Nach den Vorstellungen im Arbeitsressort soll sich erst 1994 die Lage für die Träger wieder entspannen. Uwe Lange: „Tehler hat gesagt, dann stünde wieder Geld zur Verfügung. Nur bis dahin sind die Träger kaputt.“

J.G.