Ein „Ruhetag zum Aufwecken“

■ Restaurants wollen was tun gegen Ausländerfeindlichkeit

Berlin. Eine Aktion gegen Ausländerfeindlichkeit haben Restaurants aus Kreuzberg und Schöneberg gestartet, um das Alltagsleben „zu irritieren“. Unter dem Motto „Ruhetag zum Aufwecken“ sollen am Samstag, den 5. Dezember, viele Restaurants der Stadt geschlossen bleiben.

„Wir wollen Orte der Kommunikation schließen, um damit Kommunikation über Gewalt und Ausländerfeindlichkeit zu ermöglichen“, sagte Freda Heyden, Malerin aus Kreuzberg und Initiatorin der Aktion. Die Langsamkeit in ihrem Atelier werde den schnellen politischen Ereignissen nicht mehr gerecht, erklärte die Malerin ihr Engagement. Sie wolle keine Flugblätter schreiben oder Demonstrationen organisieren, sondern in ihrem eigenen Lebensbereich einen Beitrag leisten, um die Machtlosigkeit gegenüber Fremdenfeindlichkeit zu überwinden. In Restaurants würden die meisten Gespräche über dieses Thema stattfinden. Wenn man die schließe, würde das Thema nach außen getragen und auf der Straße diskutiert. Eine Störung der Kommunikation könne Kommunikation anregen.

Bisher wollen das Restaurant „Thaler“ in der Großbeerenstraße, die „Osteria“ in der Kreuzbergstraße und die „Bar Centrale“ in der Yorckstraße am 5. Dezember die „Küche kalt lassen“. Interessierte Gaststätten, die sich der Aktion anschließen wollen, können sich bei Freda Heyden melden, die auf viele Nachahmer ihrer Idee hofft (Tel.: 6182747, Fax: 6157966). mal