Verkehrsverstand

■ Bremer Verkehrsbeirat konstituiert

In Zukunft werden Bausenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte in Fragen der Verkehrspolitik eine Reihe hochkarätiger BeraterInnen zur Seite stehen. Gestern konstituierte sich der Bremer Verkehrsbeirat, ein Gremium, das in Zukunft zweimal im Jahr zusammentreten wird. Von Hille von Seggern, einer Hamburger Stadtplanerin, bis zu Ruedi Aeschbacher, dem ÖPNV-Papst aus Zürich — die sechs VerkehrsplanerInnen wollen auch in der Öffentlichkeit wirken. Hille von Seggern: „Wenn es uns nicht gelingt, Konsense herzustellen, können wir nach Hause gehen.“

Die Vorgaben klingen wie die Quadratur des Kreises: Es ginge darum, den Öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen, doch gleichzeitig „den Wirtschafts- und den Einkaufsverkehr sicherstellen“, so die Bausenatorin. So gegensätzlich das auch klingen mag, Ruedi Aeschbacher meint, daß sich das nicht ausschließt: „50 bis 60 Prozent könnten problemlos auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen“. Wenn es auch nur 30 Prozent wären, „dann hätten wir hier paradiesische Zustände. Damit ist für den Wirtschaftsverkehr genügend Platz.“

Bis 1994 soll das Verkehrskonzept fertig sein, das der Senat in Auftrag gegeben hat. Bis dahin sollen einige Maßnahmen aber vorgezogen werden: Zum Beispiel die Fortführung der begonnenen Parkraumbewirtschaftung, gemeinsam mit den niedersächsischen Oberzentren, „damit wir uns nicht über die Parkgebühren gegenseitig Konkurrenz machen“, sagte Gerd-Axel Ahrens, Bremens oberster Verkehrsplaner. Die bremischen Parkhäuser sind nur zu 60 Prozent belegt, trotzdem kreisen viele Autofahrer auf der Suche nach einem Innenstadtparkplatz. Deshalb soll in Zukunft die halbe Stunde an der Parkuhr 1,50 DM kosten. J.G.