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Sturm über Bremen

■ 137 km/h / Bahn lahmgelegt / Ein Toter hier bitte das Foto von der umgekippten Baubude

Ein schwerer Sturm mit Orkanböen bis zu 110 Kilometern pro Stunde und stellenweise Windstärke 12 fegte in der Nacht zum Donnerstag über Bremen und Niedersachsen hinweg. Er hat ein Menschenleben gefordert und mehrere Verletzte. Es entstanden Sachschäden in Millionenhöhe. Die stärkste Böe wurde nach Angaben von Meteorologen am Flughafen Bremen mit 137 km/h gemessen.

Bei der Bremer Polizei gingen 60 Notrufe ein. Durch den Sturm umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Eisenbahnstrecken. Die Bundesbahn mußte zeitweise bis zu sechs Strecken sperren, nachdem Oberleitungen gerissen waren. Der Berufs- und Reiseverkehr wurde bis in den späten Vormittag erheblich beeinträchtigt. Richtung Bremen war die Strecke aus Osnabrück am wenigsten betroffen, auf allen anderen ging bis 10 Uhr gar nichts. Selbst aus Vegesack fuhren bis 11 Uhr keine Züge nach Bremen. Der erste ICE mußte mit über einer Stunde Verspätung über Osnabrück nach Hannover fahren, der Fernverkehr aus Hamburg über Bremen nach Hannover umgeleitet werden. Teilweise wurde ein Busersatzverkehr eingerichtet. Auf den Flughäfen Hannover und Bremen sowie im Fährverkehr zu den Ostfriesischen Inseln gab es keine nennenswerten Störungen.

Auf der A7 Hannover-Hamburg verursachte ein umgestürzter Baum einen Verkehrsunfall, bei dem ein 51 Jahre alter Mann aus Buchholz ums Leben kam. Nach Angaben der Polizei hatten gegen 6 Uhr sieben Fahrzeuge das Hindernis passieren können, ehe sich die Baumspitze in das achte Auto bohrte und den Fahrer tödlich am Kopf traf. Bei anderen sturmbedingten Unfällen wurden mehrere Menschen verletzt.

In Cloppenburg zerstörte der Sturm eine Halle, in Diepholz wurde ein Lastwagen der Bundespost von einer Orkanböe erfaßt und umgestürzt. Pakete und Postsäcke wirbelten durch die Luft.

In Diepholz, Nienburg und Hannover fiel die Schule aus. In Bremen hatte der Bildungssenator den Eltern freigestellt, ihre Kinder auf den Schulweg zu schicken. Das oekumenische Gymnasium begann den Unterricht erst zur dritten Stunde. dpa/ra/Foto: K. H.

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