Uran-Schmuggler gefaßt

■ 300 Gramm Uran aus Rumänien?/ Brennstoff für Candu-Reaktoren

München (AP) – Fahnder des bayerischen Landeskriminalamtes haben einen neuen Fall von Uran- Schmuggel aufgedeckt: Wie die Behörde erst gestern mitteilte, ging den Ermittlern am 9.Oktober im fränkischen Windsbach ein Deutscher rumänischer Abstammung ins Netz. Der Mann hatte versucht, 21 Uran-Tabletten im Gesamtgewicht von 307 Gramm für 20.000 Mark zu verkaufen.

Insgesamt waren von der Tätergruppe vier Kilogramm des radioaktiven Materials für 800.000 Mark angeboten worden. Das Uran ist nach Mitteilung des LKA und der Staatsanwaltschaft Ansbach „aufgrund seiner Reinheit als Kernbrennstoff im Sinne des Atomgesetzes einzustufen“. Das LKA sei schon im Sommer dieses Jahres auf den geplanten Uran-Handel aufmerksam geworden, nachdem ein in Stanniol eingewickeltes Probe- Pellet in die Hände der Ermittler gelangt war. Untersuchungen des Instituts für Transurane in Karlsruhe ergaben, daß es sich bei den Pellets um einen Kernbrennstoff handelt, der für Schwerwasserreaktoren des Typs Candu geeignet ist. Als Herkunftsland komme Rumänien in Betracht, wo bis 1991 Kernbrennstoff dieser Art produziert worden sei.