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: Samstag: Malta sehen und sterben / Leichen plastern seinen Weg

Malta sehen und sterben

Im Original heißt der Film kurz und bündig „Pulp“, was, ich verlasse mich feige auf den dicken Pons, ebenda mit „Schundmagazin“ übersetzt wird. So schundig können die Dinger aber auch wieder nicht gewesen sein, schließlich haben mal toughe Jungs wie Dashiell Hammett und Raymond Chandler in diesen Heftchen ihre ersten Arbeiten publiziert. Mickey King (Michael Caine) tapst in die Fußstapfen dieser beiden Größen und schreibt Groschenkrimis mit Titeln wie „Der menschliche Fleischwolf“. Eines Tages bekommt er den lukrativen Job angeboten, als Ghostwriter die Memoiren des alternden Hollywood-Stars Preston Gilbert (Mickey Ronney) zu Papier zu bringen. Doch ehe noch die erste Kapitelüberschrift diktiert ist, wird der Schauspieler auch schon gemeuchelt. King, nun schon mal vor Ort, spielt Detektiv...(ARD, 23.53 Uhr)

Leichen pflastern seinen Weg

Am Montag vergangener Woche jährte sich Klaus Kinskis Todestag zum ersten Male, was aber den Pro7-Spielfilmredakteuren vermutlich nicht bewußt war, als sie einen seiner besten Filme terminierten. „Als Tigrero ist Kinski so markant wie selten zuvor“, schreibt sein Biograph Philippe Setbon. Der Koautor und Regisseur Sergio Corbucci unterlief in „Il grande silenzio“ die ehernen Normen des Westerngenres, indem er den klassischen Zweikampf zwischen Gut und Böse für den positiven Helden (Jean Louis Trintignant) tödlich enden ließ. Hier reitet kein einsamer Cowboy am Ende in den Sonnenuntergang – weil in diesem kleinen Gebirgsdörfchen die Sonne gar nicht erst aufgeht.

(Pro7, 1.10 Uhr)