Mehr Neuerscheinungen

Vielfältiger und aktueller sei das Angebot geworden. Nein, nicht das des Otto-Katalogs Herbst/Winter 92/93. Die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen stellten gestern in der Zentralbibliothek der Presse den neuesten Stand der Buch-Auswahl-Technik vor.

Dank eines neuen „Erwerbungsverfahrens“, das bereits seit Mai 1991 erprobt wird, stehen neue Bücher jetzt schon neun Wochen nach Erscheinen in den Regalen der „58 unabhängig operierenden Bibliothekseinheiten“ Hamburgs, wie Bücherhallen-Chef Hanno Jochimsen erklärte. Bislang mußte der lese- und leihwillige Hanseat bis zu 26 Wochen aufs Objekt seiner blättrigen Begierde warten. Die Zahl der „in das System eingestellten Neuveröffentlichungen“ werde bis Ende des Jahres nahezu 17000 Titel umfassen — eine Verdoppelung gegenüber 1990.

Früher wurde zunächst die Besprechung eines Buches durch die bundesweite Lektoratskooperation der öffentlichen Bibliotheken abgewartet, die Stadtteilbibliotheken orderten dann zumeist ungesehen. Jetzt werden Titel den MitarbeiterInnen der Stadtteilbibliotheken präsentiert, sobald sie von der Lektoratskooperation für eine Besprechung bloß empfohlen werden.

Seit heute sind die auserwählten Neuerscheinungen in der „Bibliothek Neuer Bücher“ in der Zentralbibliothek auch für Bücherhallenkunden zugänglich — allerdings nicht entleihbar. Aus vielen Büchern darf man jedoch kopieren, bis einem die Groschen ausgehen. gag