■ Nachgefragt
: "Konzepte vorlegen"

Der Beirat Vegesack hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch abend gegen die Zusammenlegung der Schulzentren (SZ) Gerhard-Rolfs- Straße (Klassen 7-10) und SZ Vegesack (SII) zu einer Schule mit durchgängigem gymnasialen Bildungsgang entschieden. Eine solche Schule widerspreche der in den Koalitionsvereinbarung festgeschriebenen „Stadtteilorientierung“ der Schulzentren und habe negative Auswirkungen auf den gesamten Ortsamtsbereich, erklärte die SPD. Die neue Struktur sei eine „organisatorische Spielerei ohne inhaltliche Reform“, hieß es weiter zur Begründung der Ablehnung. Die taz sprach darüber mit Reiner Kammeyer, Ortsamtsleiter in Vegesack.

taz: Herr Kammeyer, Vegesack galt nach Bekanntwerden der Vorschläge der Schulreform-Kommission als sichere Bank bei der Standortfrage für einen durchgehenden gymnasialen Zweig. Was hat den Stimmungsumschwung bewirkt?

Reiner Kammeyer: Die Diskussionen wurden ja überall geführt, und hier haben die betroffenen Gremien und die Elternschaft immer gesagt: Nein, wir wollen das nicht, weil wir die Bedingungen nicht kennen, unter denen diese Umstellung passieren soll. Bei der Entscheidung, die wir haben treffen sollen, waren ja doch noch alle Möglichkeiten offen, ohne daß wir überhaupt wußten: Wie ist eigentlich das Konzept für diese neue Schulstruktur. Und weil wir dafür keine Antworten aus der Behörde bekommen haben, ist die Entscheidung negativ ausgefallen.

Das Schulzentrum Gerhard-Rolfs-Straße hatte sich bereit erklärt, eine entsprechende Neustruktur zu tragen, unter bestimmten Bedingungen...

... die ebenfalls von der Behörde nicht benannt oder anerkannt wurden.

Ist das jetzt eine endgültige Entscheidung?

Ohne Konzept, ja. Wenn man mit einem Konzept an uns herantritt, werden wir neu diskutieren. Das müssen wir ja ohnehin tun, wenn der Senat am 15. Dezember entscheidet, daß Bremen-Nord eine solche durchgängige Schule nach den Plänen der Schulreform-Kommission bekommt. Denn es ist doch klar, daß die betroffenen Gremien beteiligt werden müssen. Fragen: mad