Stipendien vergeben

Schon das Protokoll bot Aussicht auf Genuß. Daß sie den Stipendiaten die geschmackvollen, handgearbeiteten Urkunden überreichen möge, hatte Literaturreferent Wolfgang Schömel die Senatorin Weiss nach deren Bekunden freundlich angewiesen, bevor, wie Schömel dann zu Beginn der Feier im Literaturhaus selbst ergänzte, „Nahrung hereingetragen“ werde.

Doch zunächst galt es, den vier Autorinnen, drei Autoren und zwei Übersetzerinnen Gehör zu schenken, die für ihre Arbeiten mit Förderpreisen in Höhe von 10000 bzw. 5000 Mark ausgezeichnet wurden. Lesern des „Hamburger Ziegels“ waren immerhin vier der insgesamt sieben Autoren durch ihre darin vertretenen Texte bekannt. Allen voran schlug Fahrhad Showghi die Zuhörer mit einer Lesung aus seiner prämiierten Lyrik in Bann. Dagegen mochte man dem 28jährigen Romancier Joachim Helfer nahelegen, auf Farb-Begriffe wie „lauwarmes Lind“ zu verzichten.

Auch Übersetzer seien Literaturschaffende, was selten gewürdigt werde, das rief die Übersetzerin Maralde Meyer-Minnemann noch einmal ins Bewußtsein. Für 1993, so die höchst erfreuliche Nachricht, werden die Förderpreise erhöht. Es wird drei statt bisher zwei Stipendien für Übersetzer geben, und 12000 statt bisher 10000 Mark für die Autorenstipendien. mb