: Kurzsicht mit Langzeitwirkung
Auf dem Sozialindex steht Huchting ganz unten. Wenn es in Bremen einen sozialen Brennpunkt gibt, dann dort. Bremer Skins, die irgendwo Randale machen — meist wohnen sie in einem der Mietblocks in Huchting. Freiwillige Feuerwehr oder Sportverein — viel mehr gibt es nicht, das sie auffangen könnte. Der Handlungsbedarf ist groß. Sozialarbeit und Prävention sind gefragt.
Mitte der 80er Jahre schaffte es der Huchtinger Beirat, gegen ein geplantes Gewerbegebiet für den Stadtteil ein Bürgerzentrum durchzusetzen. Dort war erstmals auch für rechte Jugendliche Platz. Neben Behinderten, AusländerInnen und Alten. Inmitten sozialökologischer Projekte.
Doch die integrative Kraft dieses Zentrums scheint politisch derzeit nichts wert zu sein. Wie sonst läßt sich erklären, daß weder Kultur- noch Ausländerintegrations- noch Arbeits- oder Sozialsenatorin ein solch gewachsenes Modell zum Vorzeigeprojekt erklären und es mit Macht und Geld unterstützen? Im Gegenteil: Sie lassen es ausbluten, obwohl es vom Bürgerwillen schon weit gebracht wurde. Aber im zentralistischen Bremen hat Randlage ja keine Lobby. Birgitt Rambalski
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen