Der Beginn einer Freundschaft?

■ St. Pauli: Kooperatungsvertrag mit Werder Bremen unterzeichnet / Spitzenturnier im Januar

Kooperationsvertrag mit Werder Bremen unterzeichnet / Spitzenturnier im Januar

Die Planungen des abstiegsbedrohten Zweitligisten FC St. Pauli laufen weiterhin in Richtung bezahlter Fußball. Gestern abend wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Fußballbundesligisten SV Werder Bremen unterschrieben. Der Europacupgewinner der Pokalsieger wird ab der kommenden Saison den Hamburgern Spieler aus der sehr erfolgreichen Amateur-Oberligamannschaft des Vereins auf Leihbasis zur Verfügung stellen. Allerdings ist es auch nicht ausgeschlossen, daß im Rahmen dieser Zusammenarbeit, Ersatzspielern von Werder Bremen in Hamburg eine Beschäftigungsmöglichkeit geboten wird. Die Leihdauer für einen Spieler beträgt jeweils eine Saison. Danach muß neu entschieden werden. Im Falle einer Rückkehr des Spielers würde ein Teil der Leihgebühr zurrückerstattet werden. Bei einem Transfer zu einem anderen Verein, wäre der FC St. Pauli an der Transfersumme beteiligt. Zudem erhält der Kiezclub ein Vorkaufsrecht für die geliehenen Spieler.

„Der SV Werder erhofft sich durch diesen Kooperationsvertrag Nachwuchsspielern aus der Oberliga Matchpraxis im bezahlten Fußball zu geben, und somit die Kluft zwischen der höchsten Amateurklasse und der Deutschen Eliteliga besser zu überbrücken“, äußerte sich gestern abend Werder-Vizepräsident Fischer zu dem von ihm zusammen mit St. Pauli Präsident Heinz Weisener und Manager Wähling ausgehandelten Vertrag.

Ein anderer Punkt der Zusammenarbeit der beiden norddeutschen Profivereine verspricht, laut Werder-Manager Willy Lembke, „ein fußballerischer Leckerbissen für die ganze Familie zu werden: Das Turnier um den Cup einer Bremer Brauerei, an dem sich neben den beiden Kooperierenden noch

Groningen und Spartak Moskau be-

1teiligen werden. Die Partie FC St. Pauli gegen Spartak Moskau findet am 13.Januar 1993, ebenso wie die Finalspiele am 20 Januar, im Wilhelm-Koch-Stadion statt. Das wird sowohl für den Hamburger Zweitligisten als auch für Werder Bremen den Höhepunkt der Winterpause darstellen. Denn beide Vereine leh

nen Trainingslager in wärmeren

1Gefilden derzeit ab. „Wir wollen angesichts der schlechten finanziellen Lage des Vereins ein Zeichen setzten“, begründet Christian Hinzpeter, Vizepräsident des FC St. Pauli, den gestrichenen Winterurlaub seiner Mannschaft.

Genügend Geld für einen längeren Urlaub hat jetzt Michael Lor

kowski, ehedem Trainer des Ver-

1eins. Gestern einigte er sich mit dem FC St. Pauli außergerichtlich über die Auflösung des bis dahin bestehenden Vertrages. Lorkowski hatte um die Abfindung hochzuschrauben auf Weiterbeschäftigung geklagt. Die nun erreichte Abfindungssumme dürfte etwa 100000 Mark betragen.

Kader