Gericht inspiziert Wache

Mit einem Ortstermin vor dem berüchtigten Revier 16 an der Lerchenstraße setzt das Landgericht Hamburg am 18. Dezember den Schmerzensgeldprozeß von Lutz Priebe gegen die Polizei fort.

Das verkündete Richter Detlev Timmermann im Anschluß an die gestrige Beweisaufnahme. Zuvor hatten weitere ZeugInnen Priebes Darstellung bestätigt, wonach er am 20. August 1988 im Schwitzkasten in die Wache gezerrt, in den „Verwahrbuchraum“ gebracht und dort von Beamten geschlagen und mehrfach mit dem Kopf auf die Kante des Tresens geschlagen worden war, so daß Priebes Nasenbein brach. Frank H.: „Es wurde mit Vehemenz auf ihn eingeprügelt.“

Der an der Auseinandersetzung beteiligte Schichtführer Wolgang Pee bestritt diese Version. „Wir haben nicht geschlagen.“ Priebe habe sich das Nasenbein gebrochen, weil er „ausgerutscht“ sei. Pee räumte aber ein, daß der Beamte Claußen Priebe mit dem Oberkörper auf den Tresen gedrückt habe. Und der Beamte Krollmann könnte den Krankenpfleger vielleicht „am Arm gezogen“ haben, so daß er auf den Stuhl gestürzt sei. kva