■ Nachgefragt
: "Ignorant sind wir nicht"

taz: Die Leute vom Bürger- und Sozialzentrum Huchting (BuS) fühlen von sich von der Kultursenatorin im Stich gelassen.

Helga Trüpel: Es ist richtig, daß sie das so empfinden. Aber von uns kriegt das BuS 1992 und '93 zusammen 200.000 Mark. Es hat von der Stiftung Wohnliche Stadt 1992 320.000 Mark bekommen und eine Teilentschuldung von 31.000 Mark. Ich finde gerade den Zusammenschluß der verschiedenen Initiativen dort sehr wichtig. Richtig ist, daß der Kulturladen nach wie vor noch nicht abgesichert ist. Sie haben Stammkraftzusagen, deren Finanzierung wird gerade geprüft und ob es einen Überbrückungstopf für 93 gibt. Und dann wäre diese Stelle für Huchting gesichert, zumal es eine schriftliche Zusage gibt. Das Ressort kümmert sich also durchaus um Huchting, ignorant sind wir nicht.

Dieses Geld wird ja als Kulturgeld begriffen, obwohl es eigentlich auch soziale Funktionen erfüllt.

Da ich nicht im engeren Sinne Kulturpolitik mache, sondern auch für Ausländerintegration zuständig bin, sind diese Einrichtungen bei uns nicht falsch verortet. Aber eine Mitfinanzierung durch Soziales wäre in der Tat richtig.

Einige der Einrichtungen im BuS erwirtschaften Eigenmittel. Wie kann man solche Aktivitäten politisch fördern und stützen?

Wenn jetzt diese Gelder von uns kommen, dann muß es auch eine Geschäftsführung für dieses Zentrum geben, jemand der es hauptamtlich betreibt. Diese Umstrukturierung läuft jetzt an.

Diese Stellen sind befristet. Muß man diese Professionalisierung nicht sichern, um nicht in Ehrenamtlichkeit zurückzufallen?

Das ist unser Wunsch. Aber 1994 muß die ganze Projektfinanzierung umgestellt werden und wir müssen aus diesen elenden Finanzierungsschlamasseltöpfen raus, das ist eine Verabredung der Koalition. ra