Im warmen Container

■ „Junkcontainer“ Föhrenstraße tagsüber offen

Müssen die Junkies am Sielwalleck stehen? Schon lange wird gefordert, daß die Übernachtungsangebote für Drogenabhängige am Tage geöffnet sein sollen. Seit dem 23.November bleibt der Wohncontainer in der Föhrenstrasse durchgehend geöffnet. Jetzt können obdachlose Drogenabhängige im Warmen sitzen, unter den Augen eines Mannes vom Sicherheitsdienst, der für die Einhaltung der Hausordnung und die Lebensmittelausgabe sorgt.

Die Möglichkeit wird genutzt. Zwar herrscht am Vormittag Aufbruchstimmung, aber schon nachmittags kehren viele zurück. Nach dem Gang zum Sozialamt oder der Rückkehr von Besorgungen sind manche geschafft; viele der Bewohner sind krank. „Klar ist das gut, daß wir nicht den ganzen Tag auf der Straße rumhängen müssen!“, ist die vorherrschende Meinung. Daß es keinen Gemeinschaftsraum gibt und im Haus Besuch nicht erlaubt ist, stört die wenigsten: „So können Leute, die hier nicht rein gehören, keinen Ärger machen — und es wird weniger geklaut.“

Wenn das Haus voll belegt ist, finden rund 20 Personen Unterkunft. Manche der Bewohner leben schon zwei Monate hier. In den Vier-Bett-Zimmern mischen sich die Nationalitäten, theoretisch auch die Geschlechter. „Unter Junkies sind wir alle gleich!“, lautet die Formel. Nicht ganz: Ende Oktober hat zum letzten Mal eine Frau im Container übernachtet. Warum das so ist und wo die Frauen übernachten, das wissen die Männer nicht. Anton Bartling von der Drobs in der Bauernstraße: „Sie schlüpfen nachts woanders unter, oft bei Freiern. Das ist alles andere als rosig.“

Ob die Container umziehen, das ist noch nicht klar: Mitte Dezember wird der Gerichtsbeschluß zum Standort Oberneuland erwartet. ede