Geschönte Kosten?

■ Olympische Zahlenspielerei

Hamburg/Berlin. Mit „geschönten Kostenrechnungen“ haben die Berliner Olympia-Planer nach Ansicht des Nachrichtenmagazins Spiegel Bundeskanzler Helmut Kohl zur Unterstützung der Olympia-Bewerbung gedrängt. Das von ihnen präsentierte neue Finanz- Gutachten sei „nur eine schöngefärbte Werbebroschüre, in der mit Winkelzügen die Kosten reduziert, die Einnahmen aber hochgerechnet werden“, schreibt das Magazin in seiner heute erscheinenden Ausgabe.

Sei für Berlin 2000 bisher ein Minus von rund 1,3 Milliarden Mark zu erwarten gewesen, so ist dem Spiegel zufolge in der neuen Studie „quasi über Nacht ein möglicher Gewinn von bis zu 1,86 Milliarden Mark“ ermittelt worden. In den neuen Berechnungen tauchten die Kosten für etliche Olympia-Projekte gar nicht mehr auf. „Der Etikettenschwindel wurde zur Methode gemacht, indem willkürlich in ,olympiabedingte und nichtolympiabedingte‘ Kosten unterschieden wird. So werden auch die Baukosten für die neue Radsporthalle, die Schwimmhalle und die Boxarena wegen bereits ,getroffener politischer Entscheidungen‘ nicht mitgerechnet.“ ADN