Niedersachsen stoppt VW-Investition

■ Ost-Engagement von VW infrage gestellt / „Monostruktur“

Der VW-Konzern ist nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Peter Fischer (SPD) trotz eines 1992 erkennbar schlechter ausfallenden Ergebnisses „im Kern gesund“. Der für 1993 absehbare etwa zehnprozentige Produktionsrückgang bei einem europaweiten Minus der Zulassungen von 4,4 bis 7,3 Prozent, bedeute aber auch für den VW- Konzern Einschnitte bei der Beschäftigung und Kurzarbeit. Mit der ständigen Verbesserung der Produktivität gehe ein Beschäftigungsverlust bei VW einher. Dafür entstünden neue Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie.

Der Volkswagenkonzern wird den weiteren Ausbau seines Werks im sächsischen Mosel bei Zwickau voraussichtlich auf Eis legen. Die Entscheidung darüber soll bei der für den 13. Januar geplanten VW-Aufsichtsratssitzung fallen, hieß es am Rande der Landtagssitzung in Hannover.

„Ich bin nicht für den Stopp aller Investitionen in Ostdeutschland. Aber es ist wichtig, die vorhandenen Kapazitäten und den Bedarf in die Ausbaupläne einzubeziehen“, sagte Schröder. Er hoffe, daß am 13. Januar der Aufsichtsrat dies berücksichtige.

In Niedersachsen hängen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums rund 250.000 Arbeitsplätze unmittelbar vom Automobilbau ab. Minister Peter Fischer sprach von einer seit Jahrzehnten bestehenden „monostrukturellen Abhängigkeit“ des Landes Niedersachsen vom Automobilbau, die sich nicht verringert habe. dpa