Atommüll rollt vorläufig nicht nach Gorleben

■ Atommüll-Zwischenlager kündigt Verschiebung der Castor-Transporte an

Berlin (dpa/taz) – Die zum Jahreswechsel geplante Einlagerung eines Castor-Behälters mit Atommüll aus dem Atomkraftwerk Gundremmingen (Bayern) im Atommüll-Zwischenlager Gorleben findet vorläufig nicht statt. Das teilte die Brennelementelager Gorleben GmbH mit.

An der geplanten Einlagerung hatte sich in den letzten Tagen ein heftiger Streit entzündet. Niedersachsens Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) hatte am Montag angekündigt, Niedersachsen werde dem geplanten Transport nicht zustimmen. Es gebe keine Notwendigkeit für den Transport, so das Ministerium.

Der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) hatte bei den laufenden Gesprächen über einen neuen Energiekonsens die RWE vor der Lieferung abgebrannter Brennelemente nach Gorleben gewarnt. Die RWE ist zu 75 Prozent Eigentümer des Atomkraftwerks in Gundremmingen. Ein Gutachten im Auftrag der Landesregierung in Hannover hatte ergeben, daß der notwendige technische Katastrophen- und Unfallschutz für die Transporte nicht gewährleistet sei. In der vergangenen Woche hatte es zudem Gespräche zwischen der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg und der niedersächsischen Polizeigewerkschaft (GdP) über die geplanten Atom-Transporte gegeben. Die UmweltschützerInnen hatten Blockaden für den Fall eines Atommülltransports nach Gorleben angekündigt. ü.o.