■ Fish'n Chips: Kleine Schüsseln fürs Kabel-TV ohne Kabel
FISH 'N' CHIPS
Kleine Schüsseln fürs Kabel-TV ohne Kabel
Die Engländer sind nicht nur beim Ver- und Entschlüsseln von Fernsehsignalen recht fit, sondern auch beim kabellosen Verkabeln. Zwar ist das deutsche Postmonopol am Verwesen, doch das Kabelfernsehen bleibt eine milliardenschwere Leiche. Die Kabel sind halt teuer. Richtfunkverbindungen dagegen nutzen die vorhandene Luft. Aus Furcht vor Störungen wurden die vom Satellitenfernsehen benutzten Frequenzbereiche im 12-GHz-Bereich bislang kaum freigegeben. Die Funkhoheitsverwaltung in Großbritannien hat das erst jetzt getan. Praktisch ist es jetzt für Kabelfernsehbetreiber möglich, mit nahezu der gleichen Technik Satellitensignale zu empfangen und, über deutlich kleinere Schüsseln sendend, weiterzuleiten. Der bisherige Ansatz, statt im 12-GHz-Bereich nur 29 GHz zu erlauben, führte zu sehr geringer Verbreitung aufgrund deutlich höherer Kosten. Für die 12-GHz-Technik dagegen ist auch die komplette Meßtechnik vielfach vorhanden und der Aufbau einer Fernsehsignalverteilung ähnlich simpel wie die Montage einer Schüssel — es müssen halt Sender und Empfänger zugleich justiert werden.
MARCONI bietet schon ein komplettes Verteilsystem an, bei dem ein zentraler Sender gleich mehrere Verteilstationen bedient. Ein Füllsender oder Umsetzer bringt in bergigen Lagen nur ein Programm ins Tal, ein 12-GHz-Verteiler gleich ein Dutzend.
Diese Mikrowellenverteilsy-
1steme (Micro Wave Distribution Systems, MWDS) werden sich zumindest in einigen Ländern durchsetzen. Bei Punkt-zu-Punkt-Verbindungen ist der Tatbestand kaum meßbar und wird deshalb unabhängig von behördlichen Auflagen bei Bedarf oder in telekommunikativen Notstandsgebieten auch in Mittel- und Osteuropa genutzt werden. Wau
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen