Seeleute diskriminiert

Ausländische Seeleute werden auf deutschen Zweitregister-Schiffen diskriminiert. Das erklärte die Bezirksverwaltung der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) gestern vor Journalisten. Klaus Meyer von der ÖTV-Abteilung Seeschiffahrt: „Derzeit arbeiten 2527 Ausländer zu Zweitregister-Bedingungen auf deutschen Schiffen: Sie verdienen nur zwischen 500 und 1000 Mark monatlich und arbeiten durchschnittlich 48 Stunden in der Woche.“ Ihre Arbeitsverträge seien grundsätzlich befristet. „Bei Verlust der Arbeit droht den Seeleuten die sofortige Abschiebung.“

Das Zweitregister-Gesetz trat im April 1989 in Kraft. Danach können nichtdeutsche Seeleute zum Lohnniveau ihres Heimatlandes auf deutschen Schiffen beschäftigt werden. Die ÖTV sieht keine Möglichkeit, das Zweitregister abzuschaffen. Obwohl es nicht zur erhofften Sanierung der deutschen Seeschiffahrt geführt hat. dpa/tos