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Warten auf den Öko-Plan

■ Naturschutzverbände fordern ein Landschaftsprogramm für Hamburg

für Hamburg

Das Hamburger Landschaftsprogramm droht endgültig in den Schubladen der Stadtentwicklungsbehörde zu verschwinden. Das jedenfalls befürchten die acht anerkannten Naturschutzverbände der Hansestadt; denn eigentlich müßte der „Öko-Generalplan“ — im 1981 verabschiedeten Naturschutzgesetz vorgesehen und ebenso zu berücksichtigen wie ein Flächennutzungsplan — seit einigen Jahren als verbindlicher Fachplan vorliegen.

Doch die Behörde spielt auf Zeit. „Während der 1990 fertiggestellte Entwurf auf Eis gelegt ist, genehmigt die Stadt den Bau von Gewerbekomplexen in Landschaftsschutzgebieten“, erklärt Hans-Joachim Spitzenberger, Geschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland. Jüngstes Beispiel: In Rahlstedt-Ost wurde entgegen einem gemeinsamen Grünkonzept mit Schleswig-Holstein im November eine Gewerbefläche ausgewiesen. Dem würde das Landschaftsprogramm einen Riegel vorschieben, es schreibt als ökologisches Konzept für die Stadtentwicklung eine Bestandsaufnahme von Natur und Landschaft vor. Also: „Hamburger Grünflächen müßten benannt und geschützt werden, seltene Pflanzen und Tiere würden erhalten“, betont Spitzenberger.

Konsequenz: Die Freiflächen der Stadt für Wohnungs- und Gewerbebau würden sich deutlich verringern. Zugunsten eines intakten Grünnetzes, das sich auch weiterhin durch die Hansestadt ziehen könnte. Jens Ohde vom BUND: „Doch allein in diesem Jahr sind in Genehmigungsverfahren 15 Landschaftsschutzgebiete für die Bebauung freigegeben worden.“ Es gebe Stimmen aus der Stadtentwicklungsbehörde, die das Landschaftsprogramm auf Bonsai-Größe zurückschneiden wollen. Dabei werde der Entwurf von Fachleuten als der derzeit beste in der Bundesrepublik bezeichnet. Deshalb fordern die Verbände eine sofortige Verabschiedung des Programms in der vorliegenden Fassung.

Nach Angabe der Stadtentwicklungsbehörde wird dort gegenwärtig daran gearbeitet, „das Landschaftsprogramm mit dem Flächennutzungsplan in Einklang zu bringen“. Joachim Malecki, Leiter des Amts für Landschaftsplanung, hat den Referentenentwurf von 1990 mit erarbeitet. Damals war das Amt noch bei der Umweltbehörde untergebracht. Jetzt stehen sich die zwei konkurrierenden Pläne in einem Haus gegenüber. Malecki: „Wir suchen nach einem Kompromiß, der hoffentlich einen deutlichen Schwerpunkt auf die Ökologie legt.“ Der weitgehend überholte Flächennutzungsplan von 1973 solle auch in diesem Sinne überarbeitet werden. „Voraussichtlich wird es im ersten Quartal nächsten Jahres eine Entscheidung geben, wie mit dem Landschaftsplan weiter verfahren wird.“ Torsten Schubert

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