Stadtwerke wälzen Klöckner-Verlust ab

■ Land Bremen soll 40-50 Millionen Klöckner-Schulden übernehmen

Der Vergleichsantrag der Klöcknerhütte wird die Bremer Stadtwerke als Gläubiger 40 bis 50 Millionen Mark kosten. Diese Summe nannte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Günter Czichon, gestern nach der Aufsichtsrat- Sitzung des Unternehmens. Das Geld wollen die Stadtwerke allerdings nicht selbst zahlen, sondern von der Konzessionsabgabe streichen, die das Unternehmen an den Bremer Senat zahlt. Von den prognostizierten 78 Millionen Mark Konzessionsabgabe könnte Finanzsenator Kröning dann nur zwischen 28 und 38 Millionen einstreichen.

Seit dem 11.12.92 verlangen die Stadtwerke von der Klöckner-Hütte außerdem Vorauszahlungen für den Strom. Bislang wurden die Wechsel für die Stromrechnungen mit drei bis vier Monaten Verzögerung eingelöst. Das sei ein Abrechnungsverfahren, das für alle Großkunden gelte, erklärte Czichon. Die Klöckner- Hütte kauft ein Drittel des Stroms der Stadtwerke.

Die Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Klöckner bei dem Bau einer Gichtgasanlage in der Hütte sei durch den Vergleichsantrag nicht gefährdet. Wenn allerdings die Flüssigphase für eine Kooperation mit dem holländischen Stahlkonzern Hoogovens bei Klöckner eingestellt werde, „erübrigt sich die Gichtgasanlage aus technischen Gründen.“

Die Stadtwerke haben eine Investition am Kraftwerk in Mittelsbüren in Höhe von 30 Millionen Mark erst einmal zurückgestellt. mad