Polen macht die Grenzen dicht

■ Einreise für Rumänen, Bulgaren und GUS-Bürger schwerer

Warschau (dpa) – Vor dem Hintergrund der deutschen Bemühungen um eine Begrenzung der Asylbewerber will Polen die Einreise für Rumänen, Bulgaren sowie Bürger der ehemaligen Sowjetunion erschweren. Nur Litauen ist ausgenommen. Wie der stellvertretende polnische Innenminister Blajerski sagte, ist geplant, daß Bürger dieser Länder in Zukunft bei der Einreise nach Polen von den Regionalbehörden bestätigte Einladungen vorweisen müssen. Dabei muß der einladende Pole sich verpflichten, gegebenenfalls die Kosten für die zwangsweise Rückführung oder medizinische Behandlung seines Gastes zu tragen. Außerdem muß er Gebühren in Höhe von bis zu einer Million Zloty (100 Mark) entrichten.

Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll noch im Dezember dem Parlament zugeleitet werden. Die Bestimmungen könnten dann zu Ende des ersten Quartals 1993 in Kraft treten.

Bürger der ehemaligen Sowjetunion brauchen auch jetzt eine Einladung. Solche Einladungen sind jedoch Gegenstand eines schwunghaften Handels. In diesem Jahr haben acht Millionen Bürger der ehemaligen Sowjetunion die polnische Ost- und Nordgrenze überschritten. Sie bleiben meist nur kurz, treiben Kleinhandel oder versuchen, schwarz zu arbeiten.