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Rote Flora macht mobil

Plakate und Veranstaltungen  ■ gegen die Stadtentwicklungsbehörde

„Was braucht das Schanzenviertel? Rote Flora!“ Mit dieser Parole auf ihrem neuesten Flugblatt machen sich die Flora-BetreiberInnen selbst Mut. Denn das Ringen um das Stadtteilzentrum am Schulterblatt scheint in die entscheidende Runde zu gehen. Am 22.Dezember wird erneut ein Gespräch zwischen Senatorin Traute Müller (Stadtentwicklungsbehörde/Steb) und dem Flora-Verein stattfinden.

„Wir wissen nicht, worum es in diesem Gespräch gehen soll“, hieß es am Donnerstag abend bei dem öffentlichen Flora-Plenum. Von einigen TeilnehmerInnen wurde vermutet, daß der Senat nur Zeit gewinnen wolle: „Die Abrißpläne liegen doch schon längst in den Schubladen.“

Dennoch wollen die Flora-AktivistInnen noch einmal alle Kräfte sammeln, um mit möglichst großer Unterstützung gegen die Forderung der Steb vorzugehen. Die verlangt weiterhin, daß der erste Stock des Hauses an einen zweiten Träger für ein Kindertagesheim abgegeben werden soll.

Die PlenumsteilnehmerInnen entschieden sich für eine Demonstration, die parallel zu den Verhandlungen am kommenden Dienstag laufen soll. Auch sollen in der ganzen Stadt Flora-Plakate geklebt werden. Daneben werden Unterschriften-Sammlungen und viele Veranstaltungen organisiert.

Auch die GAL will das selbstverwaltete Projekt auf jeden Fall erhalten. „Es muß aber nach einem Kompromiß gesucht werden“, sagt Bürgerschaftsabgeordnete Conny Jürgens. Dazu, wie dieser Kompromiß aussehen könnte, möchte sie noch nichts sagen. Jürgens: „Wir haben die Hoffnung, die Flora halten zu können.“

Als nächste Veranstaltung wird am Samstag, dem 19.Dezember um 20 Uhr in der Roten Flora der Videofilm „Die Odyssee der Wagenburg Henriette“ gezeigt. Der 45 Minuten lange Streifen wurde von den BauwagenbewohnerInnen seit dem Sommer gedreht. Anschließend wollen die Betroffenen mit PolitikerInnen und ZuschauerInnen diskutieren. Torsten Schubert

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