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Umfrage: Zustimmung für Rechtsextreme sinkt

■ Nach Mölln nur noch 8 Prozent Rechts-Wähler

Unter dem Eindruck der Morde von Mölln ist die Zustimmung in der Bevölkerung für rechtsextreme Parteien, einer Untersuchung aus Niedersachsen zufolge, zurückgegangen. Bei einer telefonischen Umfrage unter 1.002 Wahlberechtigten gaben acht (vor sechs Monaten: zehn) Prozent der Befragten an, sie könnten sich durchaus vorstellen, einer Partei wie den Republikanern oder der Deutschen Volksunion (DVU) ihre Stimme zu geben.

Gleichwohl säßen die Republikaner nach dem Ergebnis der „Sonntagsfrage“ mit fünf Prozent im Landtag. Die Resultate der Untersuchung der Gesellschaft für Politik und Sozialforschung „polis“ (München) stellte die Landesregierung gestern in Hannover vor. Die niedersäschsische rot- grüne Koalition hatte die Umfrage in Auftrag gegeben. Bei den Mordanschlägen von Mölln waren Ende November eine türkische Frau und zwei türkische Mädchen ums Leben gekommen.

Gestiegen ist den Ergebnissen der Gesellschaft für Politik und Sozialforschung zufolge die Zahl derjenigen, die die Wahl einer Partei am rechten Rand ausschließen. Bei der Umfrage Ende November/Anfang Dezember lehnten 86 Prozent der Befragten eine solche Partei ab. Im Mai waren es noch 72 Prozent gewesen. 90 Prozent der Befragten stimmten uneingeschränkt der Aussage zu, sich über die rechtsradikalen Gewalttaten „in unserem Land große Sorgen zu machen“.

Die niedersächsische Landesregierung kann sich den Ergebnissen zufolge auf eine klare Mehrheit unter den Wählern stützen. Bei der „Sonntagsfrage“ gaben nach Angaben von „polis“ 43 (40) Prozent der Befragten an, die SPD wählen zu wollen. Die Grünen konnten sich bei acht Prozent halten.

Gleichauf in der Wählergunst liegt „polis“ zufolge die FDP. Die CDU stagniert bei 33 Prozent. Die Republikaner liegen bei fünf (sechs), die DVU bei einem (0) Prozent.

dpa

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