Lokalkoloratur

■ betr.: Edgar Spir

LOKALKOLORATUR

Das Weib schweige in der Gemeinde, sagt die Bibel. Wegen dieses Satzes weigert sich der Veddeler Pastor Edgar Spir (64), Bischöfin Maria Jepsen als Vorgesetzte anzuerkennen. Obwohl die Synode der Nordelbischen Kirche die Bibelstelle seit 1969 als „zeitbedingte Aussage des Paulus“ sieht und Frauen zum Ordinariat zuläßt.

„Pastor Spir ist wie ein japanischer Krieger, der sich auf einer Insel versteckt hält und an jeder Realität vorbei weiterkämpft“, sagt dazu Pressepastor Hinrich Westphal. Viele seiner 1395 Gemeindemitglieder würden auf benachbarte Kirchen ausweichen. Das „archaische Unikum“ (Westphal) weigere sich sogar, Paare zu trauen, die vorehelichen Geschlechtsverkehr hatten.

Gesprächsangebote von Bischöfin Jepsen hat Edgar Spir stets ausgeschlagen. Er wollte sich lieber den männlichen Bischöfen in Schleswig-Holstein unterordnen. Die lehnten aber ab. Jetzt kann sich Kirchen-Macho Spir der Sünde „Frau“ nur noch durch seine Pensionierung in einem halben Jahr entziehen. tos