In Mißkredit gebracht

■ betr.: "Geld allein ist für die Hilfe zu wenig", taz vom 17.12.92

betr.: „Geld allein ist für die Hilfe zu wenig“ von Erika Fischer, taz vom 17.12.92

[...] Gebt diesen Frauen doch um Himmels Willen kein Geld, sie können doch damit nicht umgehen! Dann schon eher Rupert Neudeck. Ist es das, was diese Schreiberin erreichen will? Es widerspricht sich hier der Inhalt und die Überschrift des Artikels, denn es geht der Schreiberin eigentlich nur um Geld und um die Macht darüber und damit. Sie entlarvt sich mit diesem bösartigen Artikel selber, die Unterstellungen fallen auf sie zurück.

Ich kenne den Bericht, den Nina Kadić schon im September über die Vergewaltigungslager abgegeben hat. Das ist bei allem schrecklichem Inhalt eine gute Arbeit, die einen großen Zusammenhang herstellt: die Frau als Besitz des Mannes, die Frau als Waffe zur Demütigung des Feindes, die Frau als Objekt zur Befriedigung männlicher Aggressionen, Frustrationen – und das seit vielen Jahrhunderten. [...]

Traurig, ja fast mutlos können Frauen werden, wenn sie sich mit allen Kräften für Zusammenarbeit untereinander einsetzen, Netzwerke aufbauen, versuchen, selber an Ort und Stelle mit den betroffenen Frauen Kontakt aufzunehmen, Betreuungen zu organisieren, und dann von einer anderen Frau, der es offensichtlich nur um ihre eigene Profilierung geht, auf so hinterhältige Art und Weise in Mißkredit gebracht werden. [...] Eva Berck, Frauen für

den Frieden, Gießen