Machtkampf in Kenia

■ Opposition erkennt Wahlergebnisse nicht an

Nairobi (AFP) – Nach dem Sieg des kenianischen Staatschefs Daniel arap Moi bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen fängt der Kampf um die Macht jetzt erst richtig an. Gestern nachmittag gaben die größten Oppositionsparteien bekannt, daß sie das Wahlergebnis nicht anerkennen. Begründet wurde dieser Schritt mit massivem Wahlbetrug. Die drei Oppositionsparteien forderten die Abhaltung von Neuwahlen.

Offen blieb zunächst, ob die drei Parteien die bei den Wahlen vom Dienstag gewonnenen Mandate annehmen. Nach den Freitag veröffentlichten Teilergebnissen fielen von den 160 bereits vergebenen Parlamentssitzen 85 an die Regierungspartei KANU, während die Opposition 75 Sitze erhielt. Die ausländischen Wahlbeobachter bestätigten, daß es bei den Wahlen eine Reihe von Unregelmäßigkeiten und Manipulationen gegeben habe. Die zwei größten Teams – von der Organisation des Commonwealth und vom Internationalen Republikanischen Institut (Washington) – wollten sich aber nicht festlegen, ob die Abstimmung wirklich frei und fair war. Seite 8