Noch freie Plätze in der Kieler Ostseehalle

■ Handballbundesliga: In Kiel trotz 17:15 gegen Lemgo Zuschauerinteresse abgeflaut / Fredenbeck putzt Schutterwald

In Kiel trotz 17:15 gegen Lemgo Zuschauerinteresse abgeflaut / Fredenbeck putzt Schutterwald

Ein Wunder in Kiel: Bereits zum wiederholten Male gelang es dem dort beheimateten Handballbundesligisten Turnverein Hassee-Winterbeck nicht, die Ostseehalle restlos zu füllen. Ein vor einem Jahr noch undenkbares Szenario. Denn: Zu den wenigen prestigebringenden Besitztümern der Bewohner dieser Stadt zählte stets eine Dauerkarte für die Heimspiele dieser Dorfsportart in der schleswig-holsteinischen Metropole. Wer einmal sein Abo nicht verlängert hat, der war es für alle Zeiten los, so schien es zumindest bis zu dieser Saison.

Doch dann kam die laufende Spielzeit. Lasch, unmotiviert und nach wenigen Spielen bereits ohne Chance einen der begehrten und für das Selbstverständnis der Sprottenstadtbewohner obligatorischen Spitzenplatz in der Bundesligatabelle. Sollte der Ballwerfboom in der Stadt ein Ende haben.

Zumindest die Spieler des THW haben sich jetzt entschlossen, daran etwas zu ändern: Der THW Kiel steuert in der Handball-Bundesliga wieder auf Erfolgskurs. Nach der Krise mit drei Niederlagen in Serie feierten die Norddeutschen am Sonntag durch ein 17:15 (9:8) über den TBV Lemgo nach sportlicher Durststrecke wieder den zweiten Sieg in Folge. Vor 7000 Zuschauern in der erneut ausverkauften Ostseehalle konnte der THW allerdings nicht restlos überzeugen. Lediglich Torhüter Michael Krieter erwischte ebenso wie sein Lemgoer Gegenüber Lutz Grosser einen Glanztag. Pumpe, wie Krieter zärtlich von den Kieler Handballhools gerufen wird, entzauberte durch seine Paraden die Lemgoer Angriffsversuche fast im Alleingang.

In einer spannenden Begegnung der Tabellen-Nachbarn fiel die Entscheidung erst in den Schlußminuten: Bis zum 14:14 (55. Min.)

1konnte sich keine der beiden abwehrstarken Mannschaften entscheidend absetzen. Die Gastgeber waren in der Schlußphase dann nervenstärker und buchten den doppelten Punktgewinn. Knorr, Lüdtke und Ahrens erledigten die Lemgoer fast im Alleingang, der Tatsache widersprechend, daß es sich doch bei diesem Spiel eigentlich um eine Mannschaftssportart handelt. Bei den Gästen ragten lediglich Marosi

1und Zerbe aus einer geschlosseneren Mannschaft heraus.

Auch der niedersächsische Dorfverein VfL Fredenbeck hat einen gelungenen Start in das neue Handball-Jahr geschafft: Die an der Hamburger Peripherie beheimateten Ballwerfer feierten im Bundesliga- Spiel gegen den TuS Schutterwald einen 23:20 (10:9)-Erfolg und buchten wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Vor 2300 Zu-

1schauern in der nicht ausverkauften Geestlandhalle sicherte sich Fredenbeck am Samstag den zweiten Sieg in Folge und segelt weiter im Aufwind.

In einem spannenden Spiel fiel die Vorentscheidung zwischen der 44. und 49. Minute: Die Gastgeber machten aus einem 16:16 ein 20:16. Schutterwald verlor in dieser Phase die Nerven, Andersson scheiterte gleich zweimal mit einem

1Siebenmeter an Fredenbecks überragendem Torhüter Dudek. Baruth (6), Heinemann (5) und Pleitz (5/5) bescherten VfL-Trainer Zenon Lakomy die meisten nachträglichen Geburstagsgeschenke zu seinem am Vortag begangenen 42.. Andersson (8/2), Derr (3) und Eckhardt (3) erzielten in einem typischen durch Kampf und Krampf geprägten Kellerduell die meisten Tore für Schutterwald. dpa/kader