Letzte Chance für Rote Flora?

■ Plenum berät heute über Kompromißangebot. Bei Ablehnung stehen die Zeichen auf Sturm

über Kompromißangebot.

Bei Ablehnung stehen die Zeichen auf Sturm

Gong frei zur vorletzten Runde: Heute abend wird in der Roten Flora das offene Plenum über die Zukunft des Stadtteilzentrums im Schanzenviertel beraten. Zur Debatte steht ein Kompromißvorschlag aus dem Bezirksamt Altona. Eine Ablehnung dieses Vorschlags aus dem Hause Strenge würde Stadtentwicklungsenatorin Traute Müller, so ihre eigene Einschätzung gestern, „ohne Argumente“ in die anstehenden Senatsberatungen schicken. Die Zeichen für das Zentrum stünden dann auf Sturm.

Das Angebot aus Altona: Neben der Roten Flora entsteht ein Anbau für ein Kindertagesheim. Das untere Stockwerk des Neubaus könnte von den Flora-BetreiberInnen zur Erweiterung der Volx-Küche genutzt werden, die Zwischenetage ginge ganz an den Kita-Betreiber (laut Bezirkschef Strenge an den Paritätischen Wohlfahrtsverband), und der erste Stock des Flora-Gebäudes müßte zur Hälfe an die Kindereinrichtung abgetreten werden. Eine - laut Strenge - verträgliche Lösung, für die der Bezirk in den Senatsberatungen votieren würde, die aber auch deutlich mache, daß die „Rote Flora nicht das Monopol auf das Gebäude und das Gelände hat“.

„Der Altonaer Vorschlag hat meine Billigung“, bestätigte gestern Traute Müller. Dennoch habe sie bei den Verhandlungen deutlich gemacht, daß im Senat bislang andere Lösungen gewünscht werden. „Ich wollte dem Flora-Verein keinen Sand in die Augen streuen“, so Müller. Die Alternativen, die im Senat präferiert, jedoch vom Flora- Plenum abgelehnt wurden: Der erste Stock muß gänzlich für einen zweiten Träger geräumt werden,

1als Kompromißlösung wäre eine Kindertageseinrichtung von einem anerkannten Träger der eigenen Wahl denkbar. Nicht zur Debatte stünde jedoch eine Kinderbetreuung durch den Flora-Verein.

Sollte das Plenum heute dem Angebot Strenges zustimmen, wird

1die Senatorin die drei Vorschläge in einer Drucksache den KollegInnen zur Entscheidung vorlegen. „Bislang habe ich für die Beratungen von der Roten Flora nur wenige Argumente an die Hand bekommen“, so Müller gestern. Eine Stellungnahme über die zur Abstim-

1mung stehenden Alternativen war von anderen Behördenchefs gestern nicht zu bekommen. Die Senatsentscheidung über die Zukunft des Zentrums werde noch nicht in der kommenenden Woche, aber „zügig“ getroffen, so Müller.

Sannah Koch